Wenn man in Deutschland chinesische Restaurants besucht, ist das Essen dort dem europäischen Geschmack angepaßt. In China selber werden die Gerichte ganz anders zubereitet und sind darum auch nicht mit der Küche in Deutschland vergleichbar. Allerdings sind die Wokrezepte vom Geschmack her der chinesischen Küche am ähnlichsten. Wichtig sind für chinesische Rezepte vor allem die richtigen und frischen Zutaten. In den Asia Shops, die sich in allen größeren Städten befinden, bekommt man eine große Auswahl an guten und typischen Gewürzen, die dort auch relativ günstig sind. Chinesische Rezepte sind sehr phantasievoll und raffiniert. Man kommt mit wenigen Grundzutaten aus und de Rafinesse erhalten die Gerichte durch typische Gewürze und Kräuter wie Ingwer, Knoblauch, Koriander, Sojasauce oder Wu-Fen (Fünf-Gewürze-Pulver). Chilisauce oder Sambal Oelek geben den Gerichten Schärfe. Reiswein wird in Cina nicht nur als Getränk angeboten, sondern auch zum Würzen oder Marinieren von Speisen verwendet. Chinesischer Reiswein ist sehr aromatisch und erinnert eher an einen Sherry Amontillado. Er darf nicht mit japanischem Sake verwechselt werden, der wesentlich milder ist. Da China sehr groß und vielfältig ist, kann man nicht unbedingt von der typischen chinesischen Küche sprechen. Die Gerichte werden durch die regionalen, klimatischen und kulturellen Einflüsse geprägt. So wird in der nordchinesischen Küche bzw. Peking-Küche eher deftig gekocht. Da das Klima dort kühler ist, wird dort statt Reis meist Weizen, Gerste oder Mais angebaut. Daraus werden auch die Teige für Frühlingsrollen oder Wan Tans hergestellt. Durch den mongolischen und moslemischen Einfluß wird in Nordchina häufig Lamm oder Hammel serviert. Am bekanntesten ist weltweit wohl die berühmte Pekingente. Im Osten Chinas, bei uns als Shanghai-Küche bekannt, werden dagegen gerne Meeresfrüchte und Fisch serviert. In dieser Region werden die Gerichte auch etwas süßlicher zubereitet. Reis, Süßkartoffeln und Kohl werden gerne als Beilagen gereicht. Am bekanntesten ist die Sojasauce, die aus Ostchina stammt. Die Kantonesische Küche in Südchina bietet aufgrund des suptropischen Klimas eine Vielfalt an Früchten, Gemüse, Meeresfrüchten und Fisch. Diese Gerichte werden hauptsächlich im Wok pfannengerührt und nur sehr wenig gewürzt. Bekannt sind die berühmten kleinen gefüllten Nudeltaschen Dim Sum (Köstlichkeiten, die das Herz berühren), die in Suppen gekocht, gedämpft oder frittiert werden. Die Provinz Szechuan im Westen Chinas ist für ihre scharfen Gerichte berühmt. Hier werden die Speisen sehr gerne scharf mit dem bekannten Szechuan-Pfeffer, roten Chilis oder Knoblauch gewürzt. Damit die Speisen dennoch harmonisch schmecken, werden gerne Gegensätze kombiniert, wie Scharfes mit Mildem, oder Saures mit Süßem. Dadurch ist diese Region für ihre süß-sauren Saucen und Gerichte bekannt. In China wird mit Stäbchen gegessen. Darum verwendet man auch als Beilage speziellen Klebereis, der sich so leichter essen läßt und schneidet Gemüse, Geflügel oder Fleisch in mundgerechte Stücke. Suppen werden beim chinesischen Menü erst zum Schluß gereicht. Zum Essen wird Reiswein, Pflaumenwein oder Tee serviert. |